Ayurveda - altindische Medizin

Der Ayurveda-Typ Vata. Erkennung, Charakterisierung, Bedeutung des Vata-Doshas

In der ayurvedischen Medizin werden die Menschen drei verschiedenen Typen zugeordnet. Das Dosha teilt die Individuen gemäß ihrer Lebensenergie in Pitta, Vata oder Kapha ein. Es existieren nur Mischformen aus diesen drei Typen. Je nachdem, welches Dosha hervorsticht, erfolgt die für die weitere ayurvedische Behandlung grundlegende Einteilung. Die Lebensenergie einer jeden Person ist einzigartig: Seine ganz spezielle Mischung gibt es nur ein einziges Mal. Sie wird bei der Geburt eines Menschen durch die Lebensenergien seiner Eltern, den Zeitpunkt der Zeugung sowie weitere Faktoren bestimmt. Das Dosha legt die persönliche Konstitution eines Menschen fest, d.h. es reguliert körperliche und geistige Funktionen. Ein Mensch ist solange gesund, wie sich sein Dosha im Gleichgewicht befindet. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich alle Lebensenergien gleichmäßig in einem Menschen verteilen müssen. Ein Mensch befindet sich im Gleichgewicht, wenn alle Lebensenergien gemäß seiner Konstitution im Gleichklang sind. Ein Typ, der normalerweise eher lebhaft ist (Vata) befindet sich beispielsweise also im Ungleichgewicht, wenn sein Bewegungsdrang zu sehr unterdrückt wird. Krankheit bedroht den Menschen, wenn sich sein Dosha aufgrund ungünstiger Lebensumstände oder schlechter Lebensgewohnheiten (z.B. ungesunde Ernährung, Rauchen, Alkohol) im Ungleichgewicht befindet.

Jedem Dosha werden bestimmte Eigenschaften zugeschrieben. Die Kennzeichen eines Vata-Typs sind zum Beispiel Aktivität und Bewegung. Das Wort Vata stammt aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie "sich bewegen". Gemäß der ayurvedischen Lehre weist ein Vata folgende äußere Merkmale auf: Er hat ein längliches, kantiges Gesicht und kleine Augen. Die Lippen sind schmal. Menschen dieses Typs haben für gewöhnlich einen leichten Körperbau und ein niedriges Gewicht. Zudem neigt ein Vata zu trockener Haut sowie zu Verdauungsproblemen, besonders zu Verstopfung. Das ist auch seiner Neigung geschuldet, eher unregelmäßig und hastig zu essen. Vata-Menschen mögen keine kalte Witterung. Allerdings verfügen sie in der Regel über eine schnelle Auffassungsgabe und können sich Dinge gut merken. Aber auch die Neigung zu Sorgen und Kummer sowie ein leichter Schlaf ist recht ausgeprägt. Vata steht in Verbindung mit dem Wind, sein Prinzip ist die stetige Veränderung.

Die optimale ayurvedische Ernährung für einen Vata besteht - aufgrund seiner Verdauungsprobleme - vor allem aus leichten und gekochten Lebensmitteln. Mahlzeiten sollten warm sein und nur wenig Fett enthalten. Die Geschmacksrichtungen süß, salzig und sauer werden ihm empfohlen. Desweiteren gelten sowohl für den Vata wie auch für die anderen Typen folgende Ernährungsregeln: Man sollte nur essen, wenn man hungrig ist. Mittags sollte die Hauptmahlzeit stattfinden, zwischen den Mahlzeiten sind möglichst Zeiträume von mindestens 3 Stunden einzuhalten. Möglichst viele frische Lebensmittel stehen auf einem gesunden ayurvedischen Speiseplan, getrunken werden vor allem Wasser und Kräutertees. Um einem Völlegefühl vorzubeugen, ist ein völliges Sattessen zu vermeiden. Auch ist es von Vorteil, wenn man seine Mahlzeiten in Ruhe und in einer entspannten Gemütslage zu sich nimmt.